Gestaltpsychotherapie

Das Leben findet in der Gegenwart statt

Die Stärkung der eigenen Fähigkeiten und deren Erweiterung steht in der Gestaltpsychotherapie gleichberechtigt neben der Bewusstwerdung von hemmenden und schädigenden Mustern des Erlebens und Verhaltens.  Die Symptome und „Störungen“ eines Menschen werden dabei in der Gestaltpsychotherapie als kreativer Lösungsversuch verstanden, sich zu behaupten und in der Welt einen guten Platz zu schaffen und bekommen so eine neue Bedeutung. Symptome sind dabei nicht einfach zu beseitigende Krankheiten, sondern wichtige Hinweise auf noch nicht gelungene Regulationsprozesse mit sich selbst und der Umwelt, die es zu entschlüsseln gilt.

Persönlichkeitsentwicklung bezieht sich darauf zu entdecken, welche oft automatisiert ablaufenden Wahrnehmungs-, Denk-, Fühl-, und Verhaltensmuster förderlich sind und welche behindern. Die zentrale Entwicklungsrichtung in der Gestaltpsychotherapie ist dabei der selbstverantwortliche, sich seinem Selbst - Bewusste, innerlich freie Mensch, der in seiner sozialen und ökologischen Umwelt eingebunden ist und in enger Wechselwirkung und Beziehung mit dieser steht.

Die aktuellen Erkenntnisse der Neurobiologie bestätigen den kreativen und multimodalen Ansatz der Gestaltmethoden. Lernen und Entwicklung findet am besten unter Einbeziehung verschiedener Sinneskanäle statt. Unter Wahrung der individuellen Grenzen und im wertschätzenden Kontakt mit dem begleitenden Therapeuten wird auch zu neuen Erfahrungen eingeladen, die über ein Gespräch hinausgehen. Experimente mit der Stimme, dem Körperausdruck, mit Gedanken und Gefühlen können ebenso Bestandteil der Selbsterkundung sein wie Arbeit mit Wachsmalstiften, Systemische Aufstellungen oder Erkundung von Träumen.